„Out of Pflegeheim“ mit Alltagsassistenz

Ambulante Dienste e.V. startet originelle Imagekampagne

Vier Wochen lang wirbt der Ambulante Dienste e.V. mit Busplakaten, Edgarcards, Postkarten und Flyern für ambulante Persönliche Assistenz und die Arbeits- und Stellenmöglichkeiten in diesem Bereich. Spezielle Beratungsangebote informieren über die Möglichkeiten von Persönlicher Assistenz und der Mitarbeit in diesem Bereich.

Mit flotten Sprüchen und originellen Fotomotiven vermittelt der Verein sein Anliegen: alten, chronisch kranken Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Keine helfenden Hände, keine weißen Bettlaken, keine Pflegekleidung- statt dessen eine vollgepackte Rollstuhlfahrerin in Aufbruchsstimmung, eine menschliche „Pflegeserie“ und ein blinder Mann mit einem Cocktail, der von seiner hübschen Tischnachbarin behauptet „Auf die Palmen gebracht hat mich Frizzi“. Lebenslust statt Pflegelast – schräg und kess präsentiert der Verein Ambulante Dienste e.V. (AD e.V.) sein Angebot der ambulanten Assistenz und der Arbeitsmöglichkeiten in dem Bereich.

„Uns geht es um Selbstbestimmung und die Lebensqualität unserer Kundinnen und Kunden,“ so Geschäftsführerin Birgit Edler. „Sie sind die ExpertInnen in eigener Sache, die ihr Leben selber regeln und das mit Persönlicher Assistenz.“

Lebensqualität ist dem Verein auch für seine Mitarbeitenden wichtig. Anders als bei anderen Pflegeangeboten haben die meisten Mitarbeitenden stabile und persönliche Arbeitsverhältnisse, bei denen sie durchaus einen halben oder auch ganzen Tag in einem Haushalt oder am Arbeitsplatz der AssistenznehmerInnen tätig sind.

„Persönliche Assistenz reicht von hauswirtschaftlichen Dienstleistungen über Assistenz am Arbeitsplatz bis zu klassischen Pflegedienstleistungen. Stoppuhren gehören bei uns nicht dazu,“ erläutert Josef Huesmann, langjähriger Mitarbeiter der AD e.V. und nun im Vorstand tätig. „Daher bieten wir Arbeits- und auch Weiterbildungsmöglichkeiten für Menschen unterschiedlichster Qualifikation.“

Mit Bedauern hat der Verein zur Kenntnis genommen, dass auch in der aktuellen politischen Debatte das Modell der Persönlichen Assistenz für Menschen mit einem hohen Assistenz- und Pflegebedarf nicht vorkommt.

. „Pflege in den eigenen vier Wänden wird immer noch eher ins Private geschoben,“ so Harald Wölter vom Vorstand. Er fordert, das ambulante Unterstützung und Pflege besser gestellt wird: finanziell, im Bezug auf Ausstattung, Entlohnung und Anerkennung derjenigen, die die Arbeit leisten.

Der Verein hat schon einige Menschen ermutigt und auch begleitet, die ein Pflegeheim verlassen und eine eigene Wohnung bezogen haben. Eine, die diesen Schritt gewagt hat, ist Ulla Roßmöller .und sie ist „heilfroh“. Die fröhliche Rollstuhlfahrerin ist eins der Gesichter der Kampagne. Mit ihrer menschlichen „Pflegeserie“ wirbt sie auf Postkarten für ihre Lebensform.

„Wir hoffen, nicht nur für unseren Verein, sondern für alle Betroffenen Aufmerksamkeit zu gewinnen und einen positiven Blick auf ambulante Pflege bewirken zu können,“ beschreibt Geschäftsführer Erhard Wieferig das Anliegen der Kampagne.

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